Kieferchirurgie

Die Kieferchirurgie geht in einigen Bereichen weit über das hinaus, was Sie bei einer üblichen Zahnarztbehandlung erleben. Die Behandlungen erstrecken sich von der Parodontitistherapie über die Entfernung von Weisheitszähnen bis hin zur Behandlung von Tumoren im Mund und sind somit echte operative Eingriffe in Ihrer Mundhöhle. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber stellt Ihnen die Tätigkeitsbereiche der Kieferchirurgie vor und sagt Ihnen, wo solche Behandlungen durchgeführt werden können.

Was ist Kieferchirurgie?

Kieferchirugie
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Die Kieferchirurgie ist in erster Linie für den Zahnhalteapparat, die Zähne und teilweise auch den Hals zuständig. Kieferchirurgie ist eine Spezialdisziplin der Zahnmedizin, in der entsprechende Experten nur durch eine entsprechende Weiterbildung praktizieren dürfen. Zahn ziehen, Wurzelbehandlung oder auch noch komplexere Eingriffe unter Vollnarkose sind in der Kieferchirurgie an der Tagesordnung.

Welche Behandlungen umfasst die Kieferchirurgie?

Im Wesentlichen und etwas vereinfacht lässt sich sagen: Die Kieferchirurgie übernimmt dort, wo der "normale" Zahnarzt nicht mehr weiterkommt, bzw. Sie überweist. Das ist zum Beispiel oft bei der Entfernung von Weisheitszähnen der Fall, aber auch Implantate werden durch einen Kieferchirurgen eingesetzt und auch in der Parodontosetherapie kann unter Umständen ein Experte der Kieferchirurgie zurate gezogen werden.

Warum nicht beim "normalen" Zahnarzt?

Die Kieferchirurgie kann unter Umständen die Möglichkeiten einer normalen Zahnarztpraxis übersteigen. Das beginnt bereits bei den hervorragenden Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie durch moderne Verfahren, liegt aber nicht zuletzt auch daran, dass die kieferchirurgischen Eingriffe oftmals sehr zeitintensiv sind. Gleichzeitig versorgen Zahnarztpraxen nämlich, sozusagen als erste Anlaufstelle für zahnmedizinische Versorgung, in kurzen Abständen Patienten. Zudem fehlt vielen kleineren Praxen die Ausstattung, um komplizierte Eingriffe vorzunehmen. In solchen Fällen erfolgen dann Überweisungen an Fachpraxen oder Zahnkliniken.

Weisheitszähne ziehen

Gehen wir auf drei typische Eingriffe in der Kieferchirurgie, verdeutlicht sich dies ganz schnell: Denn gerade das Entfernen von Weisheitszähnen kann sehr umständlich und zeitraubend sein. Das liegt vor allem an der Lage und Beschaffenheit der Weisheitszähne. Liegen diese nämlich schräg und sind im Kiefer auch noch die Zahnwurzeln verkrümmt, wird der Eingriff schnell sehr komplex und langwierig. Zeit, Mittel und manchmal auch die dringend benötigte Kompetenz zum reibungslosen Ablauf einer solchen Operation hat nur ein fachkundiger Kieferchirurg.

Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel Weisheitszähne.

Parodontose-Behandlung

Ganz genauso ist es bei der Parodontitis - auch Parodontose genannt. Hierbei handelt es sich um eine Zahnfleischentzündung, die zum Beispiel durch zu langen bakteriellen Einfluss entstehen kann und die oft zu einer Wurzelspitzenresektion führt. Die Entzündung beginnt am Übergang von Zahnfleisch zu Keifer und letzterer kann bei Nicht-Behandlung ebenfalls entzündet werden. Die Folge sind große Schmerzen, die auch in andere Bereiche des Körpers ausstrahlen können und deren Ursachen dringend kieferchirurgisch behandelt werden sollten.

Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel Parodontose.

Implantate beim Kieferchirurgen

Wenn eine Zahnfleisch- oder Zahnentzündung nicht rechtzeitig behandelt wurde oder auch wegen eines Zahntraumas können Zähne verloren gehen. Dadurch entstehen nicht nur unästhetische Lücken im Gebiss, dadurch stellen sich oftmals auch ernstzunehmende Folgebeschwerden ein, die durch Zahnersatz verhindert werden können. Viele Menschen entscheiden sich dabei gegen Zahnbrücken oder Zahnprothesen und für Zahnimplantate.

Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel Zahnimplantate.

Teure und langwierige Implantat-OP

Diese werden fest mit dem Kiefer verbunden meistens durch Einpflanzen (Implantieren) des Implantatkörpers im Kieferknochen. Dies ist eine sehr invasive und damit verantwortungsvolle Operation, die den ausführenden Arzt vor eine große Verantwortung stellt. Denn die Implantatkörper sind ausschlaggebend für den Erfolg der gesamten Therapie, brauchen Monate, um richtig mit dem Kiefer zu verwachsen und müssen natürlich perfekt passen. Letzteres wird übrigens im Rahmen der präpothetischen Kieferchirurgie auch bei Prothesen gewährleistet.

Zahnarztpraxis oder Zahnklinik?

Bei solchen Eingriffen sind viele Zahnarztpraxen eher als Verteiler zu verstehen. Ihr Zahnarzt kann eine Diagnose stellen, wenn ein Weisheitszahn entfernt oder eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt werden muss. Sofern der Zahnarzt die Eingriffe nicht selbst durchführen kann - aus zeitlichen oder fachlichen Gründen -, werden Sie stattdessen an eine Praxis für Kieferchirurgie überwiesen. Eine solche befindet sich nicht selten in einer der modernen Zahnkliniken. Eine Zahnklinik zeichnet sich vor allem durch die hochkarätige Besetzung mit zahnmedizinischen Fachleuten aus (also Kieferchirurgie, Kieferorthopädie, Implantologie) und bietet einen 24 Stunden-Betrieb.  

Lesen Sie mehr dazu in unserem Artikel Zahnklinik.


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