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Wurzelspitzenresektion

Wurzelspitzenresektion

Die Wurzelspitzenresektion ist eine für Patienten unangenehme aber eben letztlich auch sehr schmerzlindernde Zahnbehandlung bei entzündeten Zähnen. Die Ursache ist meistens Karies, wenn eine Wurzelspitzenresektion stattfinden muss – und die Ursache für Karies wiederum ist meistens mangelnde Mundhygiene. Sie selbst können also die Wurzelspitzenresektion vermeiden, indem Sie jeden Tag gründlich und regelmäßig Zahnhygiene betreiben. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber erläutert Ursachen und Verlauf der Wurzelspitzenresektion und nennt welche Kosten die Krankenkasse übernimmt. 

Wann brauchen Sie eine Wurzelspitzenresektion?

Zahnarzt Werkzeug
© vadimguzhva - istockphotos.com

Ihren Weg in Richtung Wurzelspitzenresektion beginnen Sie ganz schlicht und ergreifend, indem Sie Ihre Zähne nicht, unzureichend oder ungründlich putzen. Denn die Hauptursache für eine Wurzelentzündung ist Karies. Karies wiederum entsteht durch mangelnde Mundhygiene und für die sind in erster Linie Sie selbst verantwortlich.

Wie pflege ich meinen Mund richtig?

Um also in diesem frühen Stadium Karies und damit der Wurzelspitzenresektion vorzubeugen, müssen Sie sich einfach nur täglich zweimal, mindestens zwei Minuten und mit einer geeigneten Zahnbürste die Zähne putzen. Nutzen Sie dazu eine fluoridhaltige Zahnbürste und ergänzen Sie Ihre Zahnpflege auch durch Utensilien für die Zahnzwischenräume.

Wie entsteht Karies

Denn auch hier kann die gefürchtete Karies entstehen. Das passiert meistens, weil durch mangelnde Zahnhygiene bakterielle Plaque den Zahnschmelz angreift und anschließend das Zahnbein zerstört. Die Folge ist das gefürchtete Loch im Zahn. Die Zahnentzündung ist nicht nur deswegen so gefährlich, weil sie Schmerzen hervorruft, sondern auch weil sie Folgekrankheiten einläuten kann, wie eben eine Wurzelentzündung.

Wie entsteht eine Wurzelentzündung?

Im Zuge der fortschreitenden Karies gelangen die Bakterien immer weiter in den Zahn. Nachdem sie den Zahnschmelz durchbrochen haben, geht dies einfacher und schneller und nach relativ kurzer Zeit haben sie das Zahnbein zerfressen und gelangen an das Innenleben des Zahns: die Nerven und den Wurzelkanal. Die Zahnwurzel liegt am Ende des Zahns, dort, wo er in den Kiefer eingelassen ist. Hier geht auch der Wurzelkanal in den Kiefer über und hier findet die Verbindung des Zahns mit dem Körper statt. Dringen die Bakterien, die ursprünglich aus der Plaque kamen, in dieses Gewebe, entsteht eine Wurzelentzündung.

Wurzelbehandlung und Wurzelspitzenresektion

Nun muss der Zahnarzt entscheiden, ob eine Wurzelbehandlung oder eine Wurzelspitzenresektion durchgeführt wird. Ist die Entzündung an der Wurzelspitze nicht durch eine normale Wurzelbehandlung zu kurieren, muss der Zahnarzt oder auch ein Mundchirurg die aufwendigere Wurzelspitzenresektion durchführen, um den Zahn zu erhalten.

Wann kann eine Wurzelspitzenresektion nötig sein?

  • Bei sehr stark gekrümmten Wurzelkanälen
  • Schwer zugängliche Seitenkanäle
  • Bei bleibender Entzündung trotz Wurzelkanalbehandlung
  • Bei Verdacht auf Zyste
  • Wenn Zahnstifte eine Zahnfraktur verursachen könnten
  • Abgebrochene Wurzelkanalinstrumente

Wie verläuft eine Wurzelspitzenresektion?

Diese erfolgt grundsätzlich unter örtlicher Betäubung, durch den Mundvorhof oder auch den Gaumen, je nachdem, wo die Entzündung liegt. Zahnfleisch und Knochenhaut werden durchtrennt, der Knochen freigelegt und im Bereich der entzündeten Wurzel entfernt. Die Zahnwurzel liegt dann frei, damit der Zahnarzt sie kürzen und die entzündeten Bestandteile des Wurzelkanals entfernen kann. Meistens findet nun auch eine „normale“ Wurzelbehandlung statt. Der Zahnarzt schließt anschließend das Zahnfleisch und vernäht es.

Nach der Wurzelspitzenresektion

Nach Abschluss der Operation wird mit einem neuerlichen Röntgenbild über das Ergebnis befunden. Bis die Betäubung abgeklungen ist, dürfen keine Nahrungsmittel konsumiert werden, Kaffee, schwarzer Tee oder Nikotin innerhalb der nächsten 24 Stunden nicht. Zudem sollten Sie körperliche Anstrengungen vermeiden und die Operationsstelle kühlen, dies kann den Heilungsprozess unterstützen. Dieser wird nach ca. einer Woche mit der Entfernung der Nähte abgeschlossen sein. Nach vier bis sechs Wochen erfolgt eine Nachuntersuchung mit Röntgenaufnahmen, um den Heilungsprozess zu beobachten.

Was übernimmt die Krankenkasse?

Die Kosten für Wurzelbehandlungen variieren mit der Schwere des Eingriffs und auch Ihrem Zahnarzt selbst. Es handelt sich hier um einen anspruchsvollen chirurgischen Eingriff, bei dem Sie mit Eigenkosten zwischen 300 und 600 € rechnen müssen. Grundsätzlich übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen diese Kosten nur, wenn der Zahn erhaltenswürdig ist – und das auch nur für Front- und Seitenzähne.


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