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Zahnprothese

Zahnprothese

Muss der Zahnarzt einen Zahn ziehen oder fehlen gar ganze Bereiche des Gebisses, muss eine Zahnprothese die fehlende Gebiss-Substanz ersetzen. Ein solcher Zahnersatz hilft Ihnen als Patient, wieder Ihre volle Kaufunktion zurückzuerlangen und stellt die Ästhetik Ihres Gebisses wieder vollkommen her. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber stellt Ihnen die Modelle der Zahnprothesen vor, nennt Ihnen Vor- und Nachteile und sagt, was Sie ansonsten noch bei einer Zahnprothese beachten müssen. 

Zahnprothese – was ist das?

Vollprothese
© stocksnapper - istockphotos.com

Es gibt verschiedene Gründe für fehlende Zähne. Manchmal muss der Zahnarzt einen Zahn ziehen, etwa weil er eine zu weit fortgeschrittene Zahnentzündung hat. Aber auch ganz unvorbereitet, als Folge eines Zahnunfalls, können Zähne verloren gehen. So oder so, bei fehlenden Zähnen muss Zahnersatz her. Neben dem Zahnimplantat oder auch der Zahnbrücke bietet sich hier die Zahnprothese als Lösung an.

Warum Zahnprothese?

Zahnersatz ist deshalb nötig, weil bei dauerhaft fehlenden Zähnen Folgebeschwerden auftreten können. Im Gebiss liegen sich die Zähne gegenüber und bilden jeweils aufeinander abgestimmte Paare zum Kauen. Wenn hier Teile fehlen, kann das zu großen Beschwerden beim Kauen führen. Zudem sind sichtbare Zahnlücken schlichtweg unästhetisch und durch die Zahnprothese wird im Gebiss wieder ein einheitliches, ansehnliches Gesamtbild geschaffen.

Vollprothese

Bei einer Prothese gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten, die Teilprothese und die Vollprothese, deren Auswahl ganz von der Anzahl der noch vorhandenen Zähne im Kiefer abhängt. Müssen nämlich alle Zähne eines Kiefers ersetzt werden, spricht man von einer Voll- oder auch Totalprothese. Sie wird bei kompletter Zahnlosigkeit an Oberkiefer oder Unterkiefer ausgewählt, ist meist herausnehmbar und stellt sowohl Kaugefühl als auch das Erscheinungsbild des Gebisses wieder vollständig her. Die Basis besteht nämlich aus einem rosafarbenen Kunststoff, der an die Farbe des Kiefers angepasst wird und den darin befindlichen Kunststoffzähnen, die vorab genaustens ausgewählt werden können.

Vor- und Nachteile der Vollprothese

Vollprothese
© Krezofen - istockphotos.com

Damit sind schon die zwei wichtigsten Vorteile dieser Zahnprothese genannt. Durch die volle Wiederherstellung des Kiefers empfinden die Patienten eine enorme Erleichterung. Gleichzeitig lassen sich herausnehmbare Totalprothesen sehr gut reinigen und die Krankenkassen übernehmen in der Regel die Vollprothese Kosten. Die Prothese macht auch einen Heilungsprozess überflüssig.
Nachteile dieser Zahnprothese können auftreten, wenn sich bei der Oberkieferprothese Probleme bei der Aussprache wegen der Gaumenplatte ergeben. Auch das Geschmacksempfinden kann durch eine Vollprothese beeinträchtigt werden und wenn die Zahnprothese schlecht sitzt, können schlichte Rötungen, aber auch Schwellungen oder Entzündungen auftreten. Außerdem sind sie nicht so lange haltbar wie Zahnimplantate und erfordern trotz der natürlichen Haftwirkung der Mundschleimhaut oft eine zusätzliche Haftcreme. Es ergeben sich vor allem Probleme mit Totalprothesen für den Unterkiefer, da sich die Prothesen an keinen Gaumen festsaugen können.

Trotz einiger Nachteile sind die dritten Zähne in vielen Fällen eine gute Wahl und bergen kaum Risiken. Und auch in Sachen Optik müssen Betroffene nichts befürchten, denn eine moderne Prothese sieht sehr natürlich aus und lässt sich auf den ersten Blick nicht von echten Zähnen unterscheiden. Wichtig ist vor allem die konsequente Pflege der Prothese nach dem Tragen, damit sie möglichst lange hält und keine Pilze entstehen.

Die Vor- und Nachteile einer Vollprothese im Überblick:

Vorteile Nachteile
Vollständige Wiederherstellung des Kiefers Anfängliche Probleme bei der Aussprache
Leichte Reinigung Beeinträchtigung des Geschmacksempfindens
Volle Kostenerstattung Mögliche Rötungen, Schwellungen und Entzündungen
kein Heilungsprozess notwendig Haltbarkeit
natürliche Optik Haftcreme notwendig

 

Teilprothese

Teilprothese
© edwardolive - istockphotos.com

Sind noch Zähne vorhanden, brauchen Sie keine Vollprothese, hier ist eine Teilprothese ausreichend. Auch bei Teilprothesen werden die Kunststoffzähne in eine rosafarbene Kunststoffbasis eingesetzt, die dem Anblick von echtem Zahnfleisch sehr nahe kommt. Die Prothese wird an den noch vorhandenen, gesunden Zähnen befestigt, ähnlich wie es auch bei vielen Zahnbrücken der Fall ist. Dafür müssen die haltenden Zähne nicht erst bearbeitet oder vorbereitet werden. Die Teilprothese wird von einem Bügel gehalten, der bei einer Prothese für den Unterkiefer unter der Zunge verläuft und als Sublingualbügel bezeichnet wird. Bei einer Prothese für den Oberkiefer führt ein Transversalbügel am Gaumen entlang. Auch hier ist der Effekt die Wiederherstellung von Kaufunktion und Sprachvermögen sowie die kosmetische Korrektur.

Vor- und Nachteile der Teilprothese

Gegenüber der Vollprothese muss mit einer Teilprothese nicht der ganze Gaumen bedeckt werden, weswegen sich entsprechende Probleme wie oben beschrieben hier nicht ergeben. Bei Bedarf kann die Teilprothese auch erweitert werden. Die Kosten der Teilprothese mit Klammern übernimmt die Krankenkasse. Der Nachteil der Metallklammern ergeben sich in der Optik und ggf. im Metallgeschmack. Als nachteilig empfinden Patienten außerdem häufig, dass an den Rändern der Teilprothese Druckstellen am Zahnfleisch zu spüren sind. Wird die Teilprothese dann nicht rechtzeitig angepasst, können auch hier Rötungen, Schwellungen oder gar Zahnfleischentzündungen entstehen. Generell ist der Halt und Tragekomfort dieser Prothese nicht immer optimal, was jedoch durch eine fachgerechte Anpassung verbessert werden kann.

Die Vor- und Nachteile einer Teilprothese im Überblick

Vorteile Nachteile
Keine Probleme bei der Aussprache Druckstellen
Einfaches Einsetzen & Herausnehmen Rötungen, Schwellungen und Entzündungen bei schlechtem Sitz
Günstig Metallklammern sichtbar
kein Heilungsprozess notwendig Sitz nicht immer optimal
Kein Abschleifen der Zähne nötig Geschmack kann beeinflusst werden → Metallgeschmack möglich

Teleskopprothese

Eine Sonderform der Teilprothese ist die Teleskopprothese. Auch sie nutzt die noch vorhandenen Zähne im Gebiss als Pfeiler und besteht aus einem herausnehmbaren und einem festsitzenden Teil. Das Besondere an der Teleskopprothese sind die namensgebenden Teleskope, die sowohl ästhetisch als auch funktional perfekt zusammenarbeiten. Das Innenteleskop sitzt fest auf den Pfeilerzähnen, das Außenteleskop befindet sich auf dem herausnehmbaren Teil der Teleskopprothese. Beim Einsetzen legen sich beide passgenau übereinander und sorgen so für optimalen Halt. Die Teleskopprothese ist teuer als eine Voll- und Teilprothese, aber auch hierfür gewährt die Krankenkasse – für einige Zahnkonstellationen – einen Festzuschuss. Alternativ gibt es u.a. Geschiebe-, Steg und Riegelprothesen, welche ebenfalls nicht zur Regelversorgung gehören und in der Herstellung aufwendiger sind. All diese Prothesen bezeichnet man als kombinierten Zahnersatz und je nach Beschaffenheit des Gebiss werden unterschiedliche Befestigungsmethoden verwendet.



Festsitzende Zahnprothese

Eine Alternative zu den herausnehmbaren Zahnprothesen sind festsitzende Zahnprothesen. Sie werden mit Implantaten fest im Kiefer verankert, weswegen sie auch Implantat-Prothesen genannt werden. Der Vorteil ist ein fester Sitz in jeder Lebenslage, dadurch geht aber der Vorteil verloren, den Sie bei der Reinigung einer herausnehmbaren Zahnprothese haben. So müssen Sie dann eben einfach wieder normal Zähne putzen. Zudem haben solche Totalprothesen den Nachteil, dass sie mehrere Monate einheilen müssen, bis sie voll belastbar sind. Ein weiter Nachteil ist, dass Krankenkasse nicht für Implantate aufkommen, denn die Regelversorgung basiert auf schleimhautgetragenen Vollprothesen.

Was passiert ohne Zahnprothese?

Vor allem mit steigendem Alter kann es vorkommen, dass Zähne fehlen. Aber auch Karies, Parodontose oder Unfälle können Gründe für fehlende Zähne sein. Kauen ist dann schwierig bis schmerzhaft werden und nur Zahnersatz kann hier Abhilfe schaffen. Zudem können Folgebeschwerden auftreten wie Kieferschmerzen oder auch Fehlstellungen der übrigen Zähne. Vor allem wenn Vorderzähne fehlen, besteht natürlich auch ein rein ästhetisches Problem, das durch eine Zahnprothese behoben werden kann.

Passgenaue Zahnprothese
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Wie wird eine Zahnprothese hergestellt?

Die Umstände des Zahnverlustes sind meist auch ausschlaggebend für die Herstellung einer Zahnprothese. Die richtet sich nämlich nach den noch vorhandenen Zähnen. Die nimmt der Zahnarzt zunächst in Augenschein und prüft, ob sie als Pfeiler fungieren können. Nach dieser Zahnstatus-Untersuchung wird mit einer Abformmasse ein Abdruck der Bissform genommen, auf Basis dessen ein Zahntechniker die Zahnprothese herstellen kann. Passt die Zahnprothese dennoch nicht, können sich Rötungen, Schwellungen oder Entzündungen einstellen. Beim Einsatz der Zahnprothese kann es – wie bei vielen zahnärztlichen Behandlungen – zu leichten Komplikationen kommen, wie Wundinfektionen oder Blutungen, über die Sie Ihr behandelnder Zahnarzt aber im Vorfeld aufklären wird.

Was ändert sich durch die Zahnprothese?

Nach dem Eingriff werden Sie wieder normal essen können und haben wieder ein ästhetisches Gebiss. Doch eine Zahnprothese kann durchaus gewöhnungsbedürftig sein. Richten Sie sich in den ersten Tagen auf vorübergehende Druckstellen ein, das Sprechen wird sich ungewohnt anfühlen und herausnehmbare Zahnprothesen müssen von Lippen und Zunge gehalten werden.

Zahnprothese pflegen

Gleichzeitig haben solche Zahnprothesen aber den Vorteil, das Sie sie sehr gründlich und gut erreichbar reinigen können. Sie können die herausnehmbare Zahnprothese direkt vor sich legen und alles sehr gut mit Mundwasser oder auch Handseife säubern. Am besten machen Sie das unter fließendem Wasser und in einem mit Wasser gefüllten Waschbecken. So verhindern Sie, dass die Zahnprothese bricht, falls sie Ihnen mal aus der Hand gleitet.
Festsitzende Prothesen reinigen Sie im Prinzip wie auch beim normalen Zähneputzen. Für beide Zahnprothesen-Typen empfehlen sich normale Zahnbürsten aber auch Interdentalzahnbürsten.


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