Zahnkrone

Die Zahnkrone ist als Zahnersatz dann ideal, wenn ein Zahn von Karies befallen und beschädigt wurde oder wenn ein Teil des Zahns abgebrochen ist und eine Füllung nicht mehr ausreicht. Je nach Zustand des Zahns eignen sich bestimmte Arten von Zahnkronen, in manchen Fällen sind aber statt einer Zahnkrone auch Implantate oder Zahnbrücken besser geeignet. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber sagt Ihnen alles, was Sie zur Zahnkrone wissen müssen. 

Wann brauchen Sie eine Zahnkrone?

Zahnkrone
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Mit dem Begriff Zahnkrone wird nicht nur der Zahnersatz, sondern auch die sichtbare natürliche Zahnkrone bezeichnet, die aus dem Zahnfleisch herausragt. Ist diese aber zu einem Teil nicht mehr vorhanden - durch Karies, Abtragung durch den Zahnarzt oder auch ein Zahntrauma – muss die Zahnkrone wieder hergestellt werden, und zwar durch einen künstlichen Zahnersatz. Die Zahnkrone eignet sich allerdings nur für die teilweise Wiederherstellung des Zahnes und nicht für den vollständigen Zahnersatz.

Gründe für eine Zahnkrone in der Übersicht:

  • Zahnsubstanz fehlt
  • Zähne sind locker
  • Zähne sind verfärbt
  • Zähne weisen Fehlstellungen auf
  • Stützzonen fehlen
  • Zur Unterstützung einer Zahnprothese
  • Zur Unterstützung von Zahnbrücken

Zahnkrone nach Karies

Karies ist eine der häufigsten Zahnkrankheiten überhaupt und schadet dem betroffenen Zahn im schlimmsten Fall dauerhaft. Sie wird durch mangelnde Mundhygiene verursacht und kann einen oder mehrere Zähne erheblich schädigen. Durch die Vorgänge, die Kariesbakterien im Zahn in Gang setzen, entstehen erst Flecken auf dem Zahnschmelz, dann unschöne schwarze Löcher im Zahnbein. Je länger die Karies unbehandelt bleibt, umso größer wird das Loch. Die Kariesbehandlung sieht die Entfernung der kariösen Zahnsubstanz vor und schließt mit einer Zahnkrone ab – wenn eine Zahnfüllung nicht mehr ausreicht.

Zahnkrone nach Unfall

Ein anderes Szenario bei dem eine Zahnkrone zum Einsatz kommen kann ist der Zahnunfall. Durch einen heftigen physischen Einfluss geht ein Stück Zahn verloren, was meist die vorderen Zähne im sichtbaren Bereich betrifft. Möglicherweise liegen nun der Wurzelkanal und die Nerven des Zahnes frei, sodass ein Zahnersatz schnellstmöglich eingesetzt werden muss. Eine Zahnkrone kann sowohl Teile eines Zahnes (Teilkrone) oder auch den ganzen Zahn umschließen (Vollkrone). Dadurch wird das Gebiss des Patienten wieder in seinen Ursprungszustand versetzt und die Funktionalität wieder vollständig hergestellt.

Welche Arten von Zahnkronen gibt es?

Neben der Unterscheidung zwischen Teil- und Vollgusskrone, Keramikkrone oder Stiftkrone gibt es auch einen zeitlichen Unterschied bei den Kronen. Manche Kronen sind nur vorübergehend im Mund, andere permanent. Letztere müssen vor dem Einsetzen durch den Zahnarzt sehr genau an das Gebiss des Patienten angepasst werden, damit sich keine störenden Unregelmäßigkeiten im Gebiss ergeben, die letztlich auch wieder den Zähnen schaden könnten.

Zahnkrone Material im Vergleich
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Aus welchen Materialien besteht eine Zahnkrone?

Auch im Material sind Zahnkronen unterschiedlich: Metallene Zahnkronen bestehen aus Gold oder verschiedenen Metallzusammensetzungen. Goldkronen und andere Kronen aus Metall sind zwar nicht zahnfarben, daher sehr auffällig und oft nur in den Backenzähnen gewünscht, halten aber mit bis zu 15 Jahren sehr lange. Möglich ist, eine solche Krone mit Keramik zu überziehen, eine sogenannte Verblendkrone. Gerade für den sichtbaren Bereich beim Sprechen und Lächeln ist dies empfehlenswert, um einen natürlichen Anblick zu ermöglichen. Dafür wird aber auch mehr Zahn abgeschliffen, um für den zusätzlichen Keramiküberzug Platz zu schaffen.

Eine Krone ganz aus Keramik ist ebenfalls möglich, aber mit hohen Kosten verbunden. Sie sind zahnfarben und somit auch sehr gut für die vorderen Zähne geeignet. Zähneknirscher sollten aber lieber Abstand von Kronen aus Keramik halten, denn durch das Zähneknirschen entstehen hauchfeine Risse, die letztendlich zur Zerstörung der Kunststoff-Krone führen können.

Besonders günstig und deshalb auch Teil der Regelversorgung sind Zahnkronen aus Kunststoff. Kunststoffverblendkronen nutzen sich aber auch am schnellsten ab und verfärben schneller, außerdem sollte beim Zähneputzen nicht zu stark geschrubbt werden. Kronen aus Kunststoff sind zudem nicht immer für jede Person gleich verträglich. Bevor ein Kronentyp verwendet wird, sollte der Patient darauf achten, etwaige Allergien vorab zu nennen.

Zahnkrone einsetzen: Wie verläuft die Behandlung?

Ist die Art der Zahnkrone bestimmt, kann die eigentliche Behandlung stattfinden, bei der die Zahnkrone eingesetzt wird. Diesen Vorgang bezeichnet man als Überkronung, welcher aus mehreren Schritten besteht:

  • Voruntersuchung der Zahnwurzel – Zahnnerv wird mit Kältespray auf Funktion getestet.
  • Vorbehandlung des Zahns – Entfernung von Beschädigungen und Rundschleifen des Zahns auf einen Zahnstumpf für eine optimale Auflage der Zahnkrone.
  • Form der Zahnkrone bestimmten – Durch einen Abdruck wird die Form des Zahns genommen.
  • Provisorium – Bis zum Einsatz der Zahnkrone erhalten Sie zum Schutz Ihres schon vorbehandelten Zahns ein Provisorium.
  • Herstellung der Zahnkrone – Auf dieser Basis kann ein Zahntechniker die Zahnkrone herstellen.
  • Einsetzen der Zahnkrone – In einer zweiten Sitzung, meist nach ein paar Tagen, wird die Passgenauigkeit der Zahnkrone nochmals geprüft. Anschließend wird die Zahnkrone am Zahnstumpf verklebt.
  • In einer dritten Sitzung kann der Sitz der Zahnkrone durch den Zahnarzt geprüft werden.


Wichtig ist das Bissgefühl

schoene Zaehne und fester Biss mit Zahnkrone
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Diese letzten beiden Schritte sind dringend notwendig, damit die Zahnkrone später die optimale Form hat, um ein perfektes Bissgefühl zu ermöglichen. Das Gefühl, eine Zahnkrone im Gebiss zu haben, sollte für Sie aber lediglich in den ersten Tagen nach der Behandlung gewöhnungsbedürftig sein. Ist die Krone richtig eingesetzt, stellen sich leichter Schmerz oder Druckgefühl ein. Falls nicht, muss eine Nachuntersuchung durchgeführt werden.

Zahnkrone pflegen

Die Zahnkrone ist im Mund und nach wenigen Tagen weitestgehend unauffällig. Sie fühlt sich wie ein richtiger Zahn an und muss auch wie ein solcher gepflegt werden. Zahnpflege verlängert die Haltbarkeit Ihrer Zahnkrone (durchschnittlich mindestens 10 Jahre) und kann an der vielleicht einzigen etwas anfälligeren Stelle, dem Kronenrand, effektiv bakterielle Verunreinigungen vermeiden.

Was kann eine Zahnkrone kosten?

Insgesamt kann eine Zahnkrone Kosten zwischen 200 und 1.000 € hervorrufen. Die Preise variieren mit dem Material der Zahnkrone, der Position des Zahns sowie dem Aufwand bei Herstellung und Anbringung der Zahnkrone. Mit eingerechnet ist hier schon das Honorar für die Zahnarztbehandlung, Kosten für die provisorische Zahnkrone sowie Material- und Laborkosten. Der Kronen-Typus kann den größten Preisunterschied machen, wobei hier volle Goldkronen (immer abhängig vom aktuellem Goldkurs) und Vollkeramikkronen die teuersten sind. Die Krankenkasse übernimmt 50 % der Kosten für eine Zahnkrone – je nach Einträgen im Zahnarzt Bonusheft kann der Festzuschuss steigen und somit der kritische Eigenanteil sinken.


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