Fluorid

Wenn Sie gesunde, starke Zähne möchten, möchten wir Ihnen Fluorid vorstellen. Fluorid ist einer der ganz besonderen Stoffe für Ihre Zähne, denn das Spurenelement kann die Zahngesundheit fördern, indem es die Härte unterstützt. Das jedenfalls sagen Befürworter von Fluoriden. Fluorid ist ein Gift, dass Menschen und verschiedenen Bereichen Ihres Körpers schaden kann, sagen die anderen. Es kommt auf die Dosierung an, sagt unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber.

Eine Meinung: Fluorid ist gut für die Zähne

Fluorid
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Ausgewogen mit Fluorid versorgte Zähne machen es den Bakterien nicht leicht, sich dort anzusiedeln, um Schaden anzurichten. So können Sie also z. B. durch Fluorid Karies vorbeugen – deshalb ist Fluorid auch oft in der Zahnpasta. Das liegt daran, dass Fluorid die Schutzstruktur auf den Zähnen verdichten kann, was wiederum kleineren oder auch größeren Schlupflöchern für schädliche Bakterien im Zahnschmelz vorbeugt.

Andere Meinung: Fluorid ist giftig

Dem entgegen halten Fluorid-Kritiker, dass Fluorid ein Nervengift sei, das zum Beispiel in Asien für ein weitverbreitetes Knochenleiden gesorgt habe. Zudem kann Fluorid an vielen weiteren Körperregionen Schäden anrichten, wie zum Beispiel dem Gehirn. Und sogar das komplett Gegenteilige dessen, was Fluorid zugutegehalten wird, wird kritisch angemerkt: Fluorid schade den Zähnen.

Die Fluorid-Debatte

Rund um das Thema Fluorid rankt sich eine lebhafte Debatte. Während in früheren Jahren Fluorid unangefochten als wichtig für den Körper galt, hat das Spurenelement mittlerweile einige unglückliche Krankheitsreaktionen hervorgerufen. Dadurch wird die Nützlichkeit von Fluorid von vielen in Zweifel gezogen. Doch wie ungesund oder gesund ist Fluorid wirklich?

Was ist Fluorid?

Stellen wir Fluorid einmal vor, bevor wir erörtern, wie gesund es für die Zähne ist. Denn ausschließlich gesund ist Fluorid nicht. Es ist ein Produkt von Fluor, einem sehr giftigen Gas. Fluorid – das Salz des Fluors - ist selbst nicht derart giftig, solange die Dosis, also die zugeführte Menge, stimmt. Und damit zum Knackpunkt hinter der Fluorid-Debatte.

Fluorid-Zufuhr: Die Menge macht's

Denn in den Mengen, in denen wir z. B. über eine Zahnpasta Fluorid zu uns nehmen, ist Fluorid nicht giftig für den Körper. Es ist wie bei so gut wie allen Stoffen, die wir zu uns nehmen: Zu viel ist nicht gut. Das gilt natürlich auch für Fluorid. Lassen Sie sich daher nicht verunsichern!

Wie hoch ist mein Fluoridbedarf?

So lange Sie hier nämlich auf die erforderliche Fluoridmenge achten und Ihre Fluoridzufuhr entsprechend gestalten, laufen Sie auch nicht Gefahr, durch eine Fluorid-Vergiftung oder ähnliches Schaden zu nehmen. Die meisten Lebensmitteil enthalten nur geringe Menge Fluorid und selbst, wenn Sie Ihre fluoridhaltige Zahnpasta mehrmals verschlucken würden, wären Sie nicht im geringsten gefährdet. Zudem ist die Zufuhr von Fluorid in Deutschland sogar tendenziell zu gering – eigentlich unterschreiten nämlich die meisten ihren Bedarf an Fluorid:

Wie viel Fluorid am Tag?

  • Erwachsene und Jugendliche ab 15: ca. 3 mg Frauen, ca. 3,5 mg Männer
  • Kinder: unter 1 Jahr: 0,25 – 0,5 mg
  • 1-4 Jahre 0,7 mg
  • 4-10 Jahre 1,1 mg
  • 10-13 Jahre 2 mg
  • 13-15 Jahre 3,2 mg (Jungen), 2,9 mg (Mädchen)

Eine Fluoridzufuhr von bis zu 5 mg gilt für einen Erwachsenen als nicht schädlich.

In welchen Nahrungsmitteln ist Fluorid?

Aber es ist gar nicht so einfach, an einem einzigen Tag an so viel Fluorid zu kommen. Fluorid ist allen voran in Mineralwasser enthalten. Je nach Wasser können hier durchschnittlich 0,4 mg pro Liter enthalten sein. Weitere Lebensmittel mit Fluoridgehalt sind zum Beispiel schwarzer Tee, Walnüsse, Fisch, Krabbentiere, Nieren oder Rindfleisch. Auch fluoridiertes Salz ist eine ausgezeichnete Quelle für Fluorid.

Was passiert bei Fluoridmangel?

Wenn Sie zu wenige dieser Quellen für sich erschließen und sich dadurch letztlich Fluoridmangel einstellt, kann dies tatsächlich zur Schwächung des Zahnschmelzes und somit zu Karies, aber auch zu Knochenschwund oder Arterienverkalkung führen.

Was passiert bei zu viel Fluorid?

Wenn Sie über lange Zeit Ihrem Körper zu viel Fluorid zuführen, kann eine Fluorose entstehen. Dabei stellen sich Erbrechen oder Krämpfe ein, es kann zu Osteoporose kommen und auch an den Zähnen zeigen sich Symptome. Der Zahnschmelz verfärbt sich stellenweise und wird ebenfalls – wie bei der Unterversorgung – porös. Hierzulande zeigt sich ein ähnliches Symptom etwa in Form kleiner weißer Flecken auf den Zähnen, die aber harmlos sind.

Fluorid und Zahnpasta

Wie eben diese weißen Flecken zeigen sich speziell hierzulande tendenziell eher die Anzeichen einer zu geringen Fluorid-Zufuhr, als dass wir in Deutschland besonders viele Fluorosen zu beklagen hätten. Die Folge: Manche Menschen müssen bei der Fluorid-Zufuhr etwas nachhelfen, etwa durch fluoridhaltiges Mineralwasser, fluorisiertes Speisesalz oder Zahnpasta mit Fluorid. Die meisten Zahnpasta-Produkte beinhalten übrigens Fluorid, da die geringe Dosis eben die positiven Effekte begünstigt: Das Fluorid stärkt den Zahnschmelz und kann helfen, Karies vorzubeugen. Bei höherem Bedarf kann der Zahnarzt mit Fluoridlack nachhelfen.

Wichtig: Keine Fluorid Zahnpasta für Kinder, da der Fluoridgehalt ihren täglichen Bedarf übersteigen könnte. Hierzu nutzen Sie bitte extra für Kinder hergestellte Kinderzahnpasta mit verringertem Fluoridgehalt.


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