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Zähneknirschen

Zähneknirschen

Zähne sind zum Zerbeißen da. Wenn sich aber nichts zum Zerbeißen zwischen den Zähnen befindet, knirschen die Zähne einfach nur und pressen mit voller Wucht gegeneinander. Zähneknirschen ist eine Kauaktivität, die von vielen Menschen unbewusst und vor allem als Symptom in Stresssituationen ausgeführt wird. Unser 11880.com-Zahnarzt-Ratgeber klärt Sie über Ursachen und Folgen von Zähneknirschen auf und sagt Ihnen, was Sie dagegen tun können. 

Was ist Zähneknirschen?

Zaehne knirschen
© LuckyBusiness - istockphotos.com

Zähneknirschen – Fachbegriff Bruxismus – ist eine eigentlich zwecklose Funktion des Kausystems, die die meisten Menschen unbewusst durchführen. Ja, häufig sogar im Schlaf. Normalerweise befindet sich unser Unterkiefer bei Nichtgebrauch in der Ruheschwebe und die beiden Kieferhälften berühren sich nur zum Kauen von Nahrung. Das ändert sich beim Zähneknirschen, es ist aber nichts zwischen den Zähnen, was sie gegen den immensen Druck schützt, der beim Zähneknirschen ausgeübt wird.

Was passiert beim Zähneknirschen?

Denn normalerweise dämpfen die Speisen den Druck, der von den stärksten Muskeln im gesamten menschlichen Körper ausgeübt wird. Das passiert aber beim Zähneknirschen nicht, sodass der Kauapparat seinem eigenen Druck ausgesetzt ist. Zähneknirschen ist also ein sehr starkes Aufeinanderpressen und Verschieben der Zähne. Dabei können vor allem die Kauflächen der Zähne enormen Schaden nehmen, denn der Zahnschmelz wird beim Zähneknirschen abgenutzt.

Zähneknirschen hauptsächlich nachts

Das Schlimme dabei ist: Die meisten Menschen können sich gar nicht aktiv vom Zähneknirschen abhalten, denn sie tun es vermehrt nachts. Zähneknirschen ist eine typische Nachtaktivität, die sich in der REM-Phase, also im Tiefschlaf abspielt. Dabei wird oft ein noch viel höherer Druck zwischen den Zähnen erzeugt als bei normalem Kauen und auch die Kontaktzeit ist viel länger. Während die nämlich tagsüber normalerweise bei ca. einer halben Stunde liegt, können es nachts beim Zähneknirschen auch mal zwei Stunden sein – und das auch noch unter stark erhöhtem Druck.

Folgen von Zähneknirschen

Das hat natürlich Folgen, in erster Linie Muskelverspannungen oder Schmerzen im Kieferbereich, wie auch Zahnschmerzen. Aber auch Beschwerden in weniger unmittelbaren Körperregionen sind möglich, wie Kopfschmerzen, Schulter- oder Rückenschmerzen, Tinnitus, Schwindel oder Ohrenschmerzen.
Und natürlich sind die Folgen des Zähneknirschens an den Zähnen selbst am offensichtlichsten. Hier wird der Zahnschmelz abgeschliffen, die Zähne können empfindlich und schmerzhaft werden und sich sogar durch den andauernden Druck lockern.

Ursachen von Zähneknirschen

Aber warum knirscht man mit den Zähnen? Als Hauptgrund wird meistens Stress gesehen. Wer tagsüber viel Stress hat und diesen dann auch nicht ausreichend verarbeitet, könnte dazu neigen, die psychische Belastung im Schlaf sozusagen wegzuknirschen.
Es kann jedoch auch rein physische Gründe fürs Zähneknirschen geben, wie zum Beispiel Fehler im Kauapparat, etwa schlecht sitzende Zahnfüllungen, mangelhafter Zahnersatz oder Funktionsstörung des Kiefergelenks. Selbst nervliche Erkrankungen wie multiple Sklerose können Ursachen für Zähneknirschen sein.

Zähneknirschen wegen schlechter Ernährung

Apropos Nerven: Durch Alkohol oder Koffein kann Zähneknirschen ebenfalls begünstigt werden, denn beide Substanzen enthalten Nervengifte, die das Nervensystem beeinflussen. So kann zum Beispiel durch diese neuralen Gifte das Schlafverhalten direkt beeinflusst und Zähneknirschen hervorgerufen werden. In einem solchen Fall könnte durch Verzicht auch das Zähneknirschen gelindert werden.

Sind Sie ein Zähneknirscher?

Wenn Sie unter den genannten Symptomen leiden, sich auch in den Ursachen wiedererkennen oder sich auch mal beim Zähneknirschen ertappt haben, können Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen, um eine Diagnose auf Zähneknirschen zu erhalten. Der Zahnarzt wird Zähneknirschen sofort an den offensichtlichen Symptomen, nämlich den abgeschliffenen Zähnen oder Zahnkronen, erkennen.
Nützlich ist es natürlich auch, einen Betroffenen auf sein Zähneknirschen aufmerksam zu machen. Wenn Sie also Ihren Partner oder Ihre Partnerin in der Nacht Zähne knirschen hören, werden Sie aktiv.

Ursachen für Zähneknirschen bekämpfen

Somit ist es also wichtig, parallel die eigentlichen Ursachen für das Zähneknirschen zu bekämpfen. Wenn Sie tagsüber Zähneknirschen, machen Sie sich das bewusst und bringen sich bei, Ihren Kiefer aktiv zu entspannen. Meistens liegen psychische Ursachen dem Zähneknirschen zugrunde. Dann brauchen Sie Ablenkung, Entspannung, Sport, Ausgleich. Machen Sie autogenes Training oder Muskelübungen.
Bei tiefer gehenden psychischen Problemen, die dann meist auch noch weitere Symptome hervorrufen, könnte Ihnen auch eine Psychotherapie helfen.


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